Das französische Wort „Triage“ bedeutet „Auswahl“, „Sichtung“ und wird besonders im medizinischen Kontext immer wieder verwendet. Es beschreibt die Reihung von Patient_innen, wenn Behandlungsressourcen nicht mehr ausreichend vorhanden sind. In Akutsituationen muss das medizinische Personal entscheiden, wer zuerst behandelt wird. Vor allem während der Corona-Pandemie wurde immer wieder von möglichen Triagen gesprochen bzw. wie man diese Triage-Situationen verhindert. Auch Daniela Temmel war im vergangenen Jahr mit diesem Thema konfrontiert: Sie arbeitet als diplomierte Krankenpflegerin im LKH Graz II Standort West und studierte zu jenem Zeitpunkt bereits im sechsten Semester berufsbegleitend „Aging Services Management“ an der Ferdinand Porsche FernFH.
Temmels Arbeitsalltag während der Coronapandemie bewegte sie dazu, sich intensiv im Rahmen ihrer ersten Bachelorarbeit mit dem Thema „Triage bei Pandemie. Eine ethisch und wertebasierte Betrachtung im prozessorientieren Ansatz.“ zu beschäftigen. „In der ‚ersten Welle‘ wurde das gesamte LKH zu einer Einrichtung für SARS-Cov-2-Infizierte komplett umstrukturiert und zur Hauptversorgungseinrichtung für Covid-19-Patient_innen in der Steiermark “, erzählt die Steirerin. „Durch den Einsatz der Maßnahmen zur Verhinderung von Triage-Situationen, zum Beispiel Umstrukturierung der Räumlichkeiten und des Personals, aber auch die gezielte Therapiezielsetzung, konnten diese glücklicherweise verhindert werden“, fügt die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin hinzu. In ihrer zweiten Bachelorarbeit tauchte sie noch tiefer in das Themengebiet ein und befasste sich mit der „Lenkung und Triage von potenziellen InfektionspatientInnen am LKH Graz II Standort West“ mit dem Fokus auf sogenannte „Entry-Checkpoints“, also neugestaltete Eingangsbereiche vor Krankenanstalten, in denen der Verdacht auf eine SARS-Cov-2-Infektion vorab abgeschätzt wird.