Headerbild: Newsbeitrag Internationale Forscher*innen: Umweltfreundliches Verhalten im täglichen Leben (c) iStock

Internationale Forscher*innen: Umweltfreundliches Verhalten im täglichen Leben

In der Vortragsreihe „Internationale Forscher*innen“, organisiert von Priv.-Doz. Dr. Eva Hofmann, Leiterin des Instituts für Wirtschaft & Psychologie an der Ferdinand Porsche FERNFH, präsentierte Prof. Dr. Leonhard K. Lades am 15. Mai faszinierende Einblicke in die Wechselwirkung ökonomischer und psychologischer Faktoren auf unser tägliches umweltfreundliches Handeln.

Die Förderung von umweltfreundlichem Verhalten auf individueller und Haushaltsebene ist ein Schlüsselaspekt im Kampf gegen den Klimawandel. Trotz seiner Bedeutung besteht nach wie vor eine begrenzte Kenntnis über die Faktoren und Konsequenzen dieses Verhaltens. Prof. Dr. Leonhard Lades präsentierte Ergebnisse verschiedener Studien, die das alltägliche Verhalten von Probanden untersuchten. Dabei beleuchtete er, wie dieses Verhalten unsere Stimmung beeinflusst und inwiefern Menschen ihre Absicht, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, tatsächlich in die Tat umsetzen. Für diese Untersuchung nutzte Lades die "Day Reconstruction Method" (DRM), ein Erhebungsinstrument, das spezifische Momente im Alltag fokussiert. Als Vergleich präsentierte er erhobene Daten aus den ersten Wochen des durch COVID-19 verursachten Lockdowns im Frühjahr 2020, da dies eine wertvolle Möglichkeit ergab, die Veränderungen durch den Alltag in Covid-19 Zeit im Vergleich zu vorherigen Zeiten und die danach zu untersuchen.

In der von Prof. Dr. Lades durchgeführten Studie wurde der Fleischkonsum von 633 Teilnehmer*innen analysiert, wobei verschiedene Faktoren wie persönliche Einstellungen, soziale Situationen und situative Bedingungen berücksichtigt wurden. Lades betonte die Bedeutung dieser Untersuchung: "It is important to understand why people consume certain amounts of meat and what factors can influence this consumption."

Eine bemerkenswerte Feststellung war, dass der Fleischkonsum stark von sozialen und situativen Faktoren beeinflusst wird. Zum Beispiel zeigte sich, dass Menschen, die eine positive Einstellung zum Fleisch haben, eher dazu neigen, Fleisch zu konsumieren. Prof. Dr. Lades fügte hinzu: „It's fascinating to see how personal beliefs and social contexts can influence meat consumption."

Andererseits war der Fleischkonsum bei Personen, die sich im Dienst oder bei der Arbeit befanden, tendenziell geringer. Dies legt nahe, dass individuelle Überzeugungen und situative Bedingungen einen erheblichen Einfluss auf das Essverhalten haben. Des Weiteren zeigte die Studie, dass der Fleischkonsum häufiger während sozialer Interaktionen und in vergnügungsorientierten Situationen auftritt. Wenn Menschen beispielsweise in Gesellschaft anderer waren oder ihre Freizeit genossen, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Fleisch konsumierten. Im Gegensatz dazu war der Fleischkonsum geringer, wenn Personen allein waren.

Ein weiteres interessantes Ergebnis ist die Beobachtung, dass der Fleischkonsum zu verschiedenen Tageszeiten variiert. Insbesondere, dass die Lust auf Fleisch und der Konsum während des Mittagessens und vor allem beim Abendessen bei den Proband*innen signifikant höher waren. Prof. Dr. Lades merkt an: "This suggests that traditional dietary habits and societal expectations can influence meat consumption behavior."

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fleischkonsum durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, darunter persönliche Einstellungen, soziale Situationen und situative Bedingungen. Die Ergebnisse dieser Studie liefern wichtige Einblicke in die Dynamik des Fleischkonsums und betonen die Bedeutung sozialer Interaktionen und situativer Einflüsse auf das Essverhalten.

 

Du hast den Vortrag verpasst?

Du willst alle Details erfahren? Dann kannst du dir den Vortrag nachträglich ansehen. Viel Spaß beim Nachschauen!


Autor*innen: Unternehmenskommunikation der FERNFH
Rückfragehinweis: Valmire Idrizaj, uk(at)fernfh.ac.at