Abseits der Diskussionen über Millennials und die Gen Z am Arbeitsmarkt, rückte Absolventin Bernadette Winetzhammer in ihrer Masterarbeit eine scheinbar vergessene und unabdingbare Generation ins Rampenlicht - die Generation X.
Immer wieder lesen und hören wir von der Generation Y und der Generation Z. Wie können die Jungen erreicht werden? Was wollen und brauchen sie in der Arbeitswelt? Ein Blick auf die zukünftige Altersverteilung in Österreich zeigt jedoch: In den kommenden Jahrzehnten wird der Bereich der 20-Jährigen bis 64-Jährigen auf ungefähr 52 Prozent zurückgehen und gleichzeitig die Anzahl der älteren Personen auf fast 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ansteigen. Aufgrund dieser demografischen Entwicklungen und dem damit verbundenen Fachkräftemangel werden ältere Menschen im Berufsleben länger benötigt werden. Wieso widmen wir uns also nicht auch der Generation X und ihren Bedürfnissen?
Das dachte sich wohl auch Ing.in Bernadette Winetzhammer, MA, Quality Managerin bei der St. Anna Kinderkrebsforschung, und Absolventin des Masterstudiengangs Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie sich dem Thema der alter(n)sgerechten Arbeitsbedingungen für technische Angestellte der Generation X verschrieben. Ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf der Untersuchung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Arzneimittel- und Baubranche. „Die heute ungefähr 37-Jährigen bis 52-Jährigen müssen noch 13 bis 28 Jahre bis zum Regelpensionsantritt arbeitsfähig bleiben.“, so Winetzhammer. Aber wie kann das gelingen? Anhand einer qualitativen Studie mittels Einzelinterviews forschte Bernadette an geeigneten Arbeitsbedingungen, um die körperliche und psychische Gesundheit von Mitarbeitenden der Generation X langfristig zu erhalten.
Die Bedürfnisse der Generation X
„Eine große Herausforderung für Mitarbeiter*innen der Generation X ist der Bewegungsmangel.“, erläutert Bernadette Winetzhammer ein Ergebnis aus ihrer Untersuchung. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, wurden Bewegung, optimale Luft- und Lichtverhältnisse und ausreichend Ressourcen als notwendige Bedingungen für eine körperliche Gesundheit in der Untersuchung genannt. Neben der körperlichen Fitness, steht auch die Psyche im Mittelpunkt der Studie. „Für die psychische Gesundheit brauchen Mitarbeitende der Generation X ein angenehmes Betriebsklima, wertschätzende Führung und ein gutes Maß an Autonomie und Abwechslung.“, erklärt Bernadette. Abwechslung in der Arbeit hat demnach einen starken, motivationssteigernden Effekt auf die Generation X.
Allerdings kristallisierten sich in Puncto „psychische Gesundheit“ deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Branchen heraus. Während in der Baubranche mehr Wertschätzung und Unterstützung aus Mitarbeiter*innen-Sicht wahrgenommen wird, herrscht in der Arzneimittelherstellung ein ausgeprägteres Gefühl der Sinnhaftigkeit. Auch beim Thema „würdevolles Altern“ scheiden sich die Geister. „In der Arzneimittelbranche besteht Sorge, ob in Würde alterndes Arbeiten funktionieren kann. Hingegen wird in der Baubranche diese Meinung nicht vertreten und Mitarbeiter*innen sind der Ansicht, der Arbeitgeber*in schätzt, was geleistet wird.“, weiß Winetzhammer. Ebenso sind geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf die Erwartungen an sich selbst erkennbar. Aus der qualitativen Studie ging beispielsweise hervor, dass Frauen Stress und Unzufriedenheit als Folge der eigenen Erwartungen erleben, wohingegen Männer Erwartungen an sich selbst nicht thematisieren.
Auf Basis der neu gewonnen Erkenntnisse hat unsere Absolventin einen wertvollen Pool an verschiedenen Maßnahmen für Unternehmen in ihrer Masterarbeit erarbeitet. Denn für Bernadette ist klar: „Gerade im Zusammenhang mit Diversität am Arbeitsplatz und dem Verbleib von Mitarbeitenden im Unternehmen - hier steckt ein Riesenpotenzial für Unternehmen mit den Themen Mitarbeiter*innen-Motivation, Arbeitszufriedenheit, Führung und Organisationspsychologie.“
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Autor*innen: Unternehmenskommunikation der FERNFH
Rückfragehinweis: Melanie Bachhofer, uk@fernfh.ac.at