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Das Potenzial von Silver Worker*innen: Ansätze für Unternehmen & Arbeitnehmer*innen

Was bewegt Menschen im Pensionsantrittsalter dazu, weiterzuarbeiten anstatt in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen? Wie können Unternehmen und Organisationen Maßnahmen setzen, die diese auch wirklich länger in der Arbeitswelt halten? FERNFH-Absolventin Bettina Kreimer, BA beantwortet genau diese Fragen im Zuge ihrer Forschungsarbeit.

In Medien und Politik wird immer wieder über die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze des demografischen Wandels gesprochen und diskutiert. Für Bettina Kreimer, BA, Absolventin des Bachelorstudiengangs Aging Services Management, können sogenannte Silver Worker*innen Teil der Lösung für den Fach- und Arbeitskräftemangel sein, der durch den demografischen Wandel entsteht.

Bettina Kreimer ist in der Pflege tätig und weiß, wie es sich anfühlt, in einer Branche zu arbeiten, die stark vom Fachkräftemangel betroffen ist. Sie selbst hat in ihrem beruflichen Umfeld mitbekommen, dass von Unternehmensseite oft nicht wahrgenommen wird, welches wertvolle Potenzial auch in älteren Mitarbeiter*innen steckt. „Es gibt kaum Ansätze von Unternehmen ältere Arbeitnehmer*innen über die Pension hinaus zu halten.“, so Kreimer über ihre Beweggründe, sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit diesem Thema intensiv zu widmen.

 

Silver Worker*innen und ihre Motive

Als Silver Worker*innen werden all jene bezeichnet, die bereits Rente beziehen oder das Pensionsantrittsalter erreicht haben und immer noch erwerbstätig sind. Aber warum entscheiden sich Personen dafür, weiter im Betrieb zu verweilen? „Eine Weiterbeschäftigung bringt auch Vorteile für die einzelne Person, beispielsweise durch die Möglichkeit des Verdienstes oder aufgrund der Arbeit im Unternehmen, die als Quelle der Sinnstiftung und des persönlichen Wohlbefindens gesehen wird.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Entscheidung zur Weiterbeschäftigung im Ruhestand von einer Vielzahl von Motiven beeinflusst wird. Zu den in der Studie identifizierten Motiven gehören persönliche Ziele, die Verbesserung der Lebensqualität, generative Motive, der Wunsch nach sozialem Kontakt und finanzielle Anreize.“, erklärt Kreimer. Auch wenn das Verbleiben in der Erwerbstätigkeit eine Möglichkeit sei den Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde in Bettinas Forschungsarbeit deutlich, dass Unternehmen noch kaum Anreize für eine Weiterbeschäftigung setzen.

 

Maßnahmen in Unternehmen

Um Anreize zu schaffen und die Arbeitsfähigkeit zu fördern, können unter anderem die Einführung eines Generationenmanagements und die Beachtung verschiedener Handlungsfelder wie flexible Arbeitszeiten eine Rolle spielen. Ein positives Arbeitsumfeld, das die Erfahrungen älterer Mitarbeiter*innen wertschätzt und inkludiert, ist zudem entscheidend. Unternehmen sollten laut Kreimers Ergebnissen älteren Arbeitnehmer*innen Entwicklungsmöglichkeiten anbieten, sei es in Form von neuen beruflichen Herausforderungen, Führungspositionen oder Mentoringprogrammen. Investitionen in lebenslanges Lernen helfen älteren Arbeitnehmer*innen, ihre Fähigkeiten zu aktualisieren und sich an neue Technologien und Veränderungen anzupassen.


Du möchtest mehr zum Thema erfahren? Die Bachelorarbeit von Bettina ist direkt im Online Campus aufrufbar. Hier geht es direkt zur Bachelorarbeit…

 


Autor*innen: Unternehmenskommunikation der FERNFH
Rückfragehinweis: Leonie Jungwirth & Melanie Bachhofer, uk@fernfh.ac.at