Bild: Abschlussarbeiten Praxisguide (c) FERNFH

Bachelor- oder Masterarbeit schreiben: Dein Praxisguide

Leitfäden und Step-by-Step-Schritte rund ums Thema „Abschlussarbeit“ gibt es zuhauf, aber wie setzt du das alles wirklich effektiv und effizient neben deinem Vollzeit- oder Teilzeitjob in die Tat um?

Da läuft es einem gleich mal eiskalt den Rücken herunter – und nein, wir reden hier nicht von der heutigen Halloweennacht. Die Geisterstunde mit Angst und Schrecken fängt bei den meisten Studierenden genau hier an: Bei DER Bachelor- oder Masterarbeit. Die Furcht, mit Panda-Augenringen Nachtschichten einlegen zu müssen, weil man nicht rechtzeitig fertig wird. Die Angst, zu wenig Erholungsphasen eingeplant zu haben, oder plötzliches Kranksein aufgrund der herbstlichen Temperaturen, was einen wieder im Zeitplan zurückwirft. Lass deine Sorgen lieber in der Kammer des Schreckens – denn mit unserem Praxisguide hast du wertvolle, praktikable Toolkits in der Hand, die dir das letzte Studienjahr an der FERNFH erleichtern sollen.

Toolkit für den Start

Mit dem Thema deiner Bachelor- oder Masterarbeit verhält es sich wie mit dem Griff in die Süßigkeitenschublade: Man hat die Qual der Wahl. Umso wichtiger ist es, dass du dir – noch bevor du dir Gedanken um Zeitpläne, Forschungsmethode, etc. machst – dein Thema versuchst klar abzugrenzen und dabei deine Forschungsfrage schon so präzise wie möglich formulierst. Das bedeutet:

  • Thema-Check: Gibt es in deinem Umfeld Auffälligkeiten, die dich näher interessieren und denen du auf den Grund gehen möchtest? Gab es im Laufe deines Studiums Themen, die dich mehr in den Bann gezogen haben als andere? Worauf möchtest du nach dem Studium deinen beruflichen Fokus legen und kann die Bachelor- oder Masterarbeit dabei helfen, dich mit deinem Fokus näher zu beschäftigen? Gibt es in dem Unternehmen, indem du arbeitest, etwas zu erforschen? Und ganz wichtig: Handelt es sich um ein klar abgegrenztes Thema mit Erkenntniszuwachs und Neuigkeitsgehalt?
     
  • Forschungsfrage-Check: Erfüllt sie alle wichtigen Anforderungen? Hast du sie genug eingegrenzt bzw. verschlankt? Ein Beispiel wäre, dass du hier auch auf Altersgruppen, Generationen, Kanäle, etc. eingrenzt und so die Forschungsfrage präziser formst. Du wirst dich dadurch bei der Beantwortung leichter tun, weil du sie gut eingegrenzt hast und genau weißt, wohin die Reise geht.
     
  • Literaturbereich-Check: Gibt es dazu genug Literatur? An welche Bereiche kannst du anknüpfen z.B. Psychologie? Welche Inhalte aus Lehrveranstaltungen kannst du aufgreifen? Welche Literatur kannst du wofür verwenden? Was trägt wirklich zur Beantwortung deiner Forschungsfrage bei, was ist nur blabla? Oftmals neigt man dazu, den Blick zu sehr in andere Richtungen schweifen zu lassen und vergisst den Fokus auf die Forschungsfrage zu legen.
     
  • Theorie-Check: Schreibst du eine Masterarbeit, solltest du auch die Theorie im Auge behalten. Welche Theorien sind dir im Laufe des Studiums begegnet z.B. theoretische Wirkungsmodelle, und vieles mehr. Hier gibt es eine Bandbreite an Theorien, auf die man seine Forschung stützen kann. Deine Herangehensweise stützt du dann in der Masterarbeit zielgerichtet auf die ausgewählte Theorie z.B. auf ein bestimmtes Modell wie das Source-Credibility-Modell.

Um dein Erkenntnisinteresse immer im Blick zu haben, empfehlen wir folgenden Tipp:
Nimm dir ein A4-Blatt und schreib deine Forschungsfrage, deine Unterfragen zur Forschungsfrage, die wissenschaftliche Disziplin und evtl. deine Theorie(n), auf die du dich in deiner Arbeit stützen möchtest, sowie was du genau mit welcher Erhebungs- und Auswertungsmethode herausfinden möchtest, auf. Nimm dir diesen Zettel beim Schreiben deiner Arbeit immer zur Hand, um dich nochmal zu vergewissern, ob alle Inhalte, die du erstellst, wirklich zu deiner Arbeit beitragen.

Toolkit für den Aufbau & Zeitplan

Rechtzeitig anzufangen, insbesondere wenn man nebenbei Vollzeit arbeitet, ist nicht immer so einfach. Vor allem, weil es schwierig ist, einzuschätzen, wie viel Zeit man für den Theorieteil und für den empirischen Teil in der Bachelor- oder Masterarbeit einplanen soll. Hilfreiche Praxistipps hierfür sind:

  • Excel-Vorlagen verwenden: Um im Zeitplan zu bleiben, ist es hilfreich, berufliche, private und FH-Termine gesammelt in einem Excel-Kalender farblich festzuhalten. So kannst du planen, wann du dir eventuell Urlaub oder freie Tage im Job nimmst. Zudem kannst du Phasen eingliedern, wann du welche ToDo’s auf der Liste anpackst (z.B. Literaturteil schreiben, Interviews durchführen, Interviews auswerten, Bachelor- und Masterprüfungstermine, etc.). So kannst du alle Deadlines im Auge behalten und dir auch Ruhephasen gönnen. Vorlagen gibt's dazu online.
  • Struktur durchdenken: Bevor du wie wild mit dem Schreiben loslegst, denk dir eine erste Struktur der Arbeit durch: Einleitung mit Problemstellung, Forschungsstand, Forschungsfrage, Erhebungsmethode, Auswertungsmethode, etc. – wie soll was gegliedert sein? Welche Unterkapitel gibt es? Welches Thema behandelst du wann genau in deinem Literaturteil (z.B. Begriffsdefinitionen, etc.)? Wichtig ist, dass du einen roten Faden bei den Themen behältst. Passt zum Beispiel diese eine Begriffsdefinition nach dem jeweiligen Thema oder doch besser davor?
     
  • Finaler Check am Ende: Natürlich musst du vor der finalen Abgabe nochmal alles komplett durchchecken: Einheitliches Gendern, Literaturverzeichnis, Zitation, Abbildungen, Tabellen, Leitfaden & Klarheit, daher ist alles klar verständlich, wie der Forschungsprozess von statten ging?

Toolkit für den Schreibprozess

Wie kannst du Zeit und Nerven im Schreibprozess einsparen? Genau hiermit:

  • Citavi-Hilfe: Das kostenlose Programm Citavi zur Erstellung von Literaturverzeichnissen kannst du direkt am PC installieren. Damit kannst du deine Literatur gesammelt an einem Ort verwalten. Vorteile: Man kann den Zitationsstil jederzeit ändern und direkt dort einstellen, mittels ISBN, DOI oder ISSN-Nummer die Literatur ins Literaturverzeichnis übernehmen, und das ohne mühsames Eintippen, sowie das Literaturverzeichnis automatisch aus der Datenbank in ein Word-Dokument umwandeln lassen.
  • Platzhalter schaffen: Du musst nicht gleich jedes Kapitel deiner Abschlussarbeit im Schreibprozess komplett füllen. Insbesondere beim Forschungsstand kannst du mit Platzhaltern arbeiten. Starte einfach und schreib dir als Platzhalter am Ende des Kapitels auf, was du noch in diesem Kapitel haben möchtest, aber noch nicht ausformuliert oder recherchiert hast z.B. „Hier kommt noch der Unterschied zur Authentizität rein.“ Markiere es in Leuchtfarben im Word, sodass du beim nächsten Mal, wenn du die Arbeit öffnest, genau weißt, wo du aufgehört hast bzw. wo noch Input fehlt. 

 

Du möchtest eine genaue Step-by-Step-Anleitung zum Abschlussarbeiten schreiben? Hier kommst du zum Newsbeitrag…

Mehr Tipps rund um das Studieren an der FERNFH findest du auch im WissBlog.

 

 


Autor*innen: Unternehmenskommunikation der FERNFH
Rückfragehinweis: Melanie Bachhofer, uk@fernfh.ac.at