Alumni.Erzählen. - Beatrix Heinzl
Beatrix Heinzl, BA
Studiengang: Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie | Bachelor
Abschlussjahr: 2020
Vertiefung im Studium: Human Resource Management
Berufliche Tätigkeit: COO / Prokuristin
Unternehmen: Anton Koschier GmbH (als Holding der Koschier IT-Outsourcing, der Koschier Software-Entwicklung und der MARVA GmbH)
Beatrix Heinzl gibt im Rahmen der Initiative "Alumni.Erzählen." Einblicke in ihre Zeit im Fernstudium an der FERNFH und erzählt, wie sie das gelernte Know-how in ihre berufliche Praxis einbaut.
… ein Online-Studium an einer Fachhochschule in erreichbarer Nähe mit wenigen Präsenzphasen pro Semester für mich der einzig gangbare Weg war, neben einer Vollzeitbeschäftigung mit vielen Wochenstunden und einer großen Familie eine Hochschulausbildung nachzuholen. Ich wurde gleichzeitig an einer Präsenz-FH in Wien angenommen, die tägliche Anwesenheitspflicht dort hätte ich jedoch neben den beruflichen Terminen nicht einhalten können und war daher über die Studienplatzzusage an der FERNFH sehr froh.
... weil die kongeniale Kombination der beiden Studienbereiche perfekt zu meinen persönlichen Interessen und meinen Aufgaben im Unternehmen passt.
… weil Frau Dr. Walenta am Infoabend mich direkt mit ihrem begeisternden Vortrag angesprochen hat, ich habe mich danach sofort für die Aufnahmeprüfung angemeldet. Für ein Studium an einer FH habe ich mich initial aus dem Grund entschieden, weil meine bisherigen Fortbildungen wie u.a. der EBC*L (European Business Competence* Licence) im beruflichen Umfeld nicht als relevante Ausbildung anerkannt wurden. Trotz jahrzehntelanger Erfahrung in renommierten Unternehmen verhinderte mein fehlender akademischer Status mögliche Anstellungen, Gehaltserhöhungen oder ich wurde bei Beförderungen übergangen. Durch die Studien meiner Kinder bekam ich Einblick in die Abläufe an Fachhochschulen und so reifte mein Entschluss, doch noch ein Studium zu beginnen. Also suchte ich nach einem passenden Studiengang, um mein Wissen und meine Erfahrung in diversen Fachgebieten durch eine akademische Ausbildung mit aktuellen Lehrinhalten zu vervollständigen. Die FERNFH war für mich die erste Wahl aufgrund des angebotenen Studiengangs, an der anderen FH bewarb ich mich zusätzlich, falls ich die Aufnahme an der FERNFH nicht schaffen sollte.
… war als Managerin und Prokuristin mit zu Studienbeginn durchschnittlich rund 60 Wochenstunden durchaus fordernd. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich im vierten Semester meine Wochenarbeitszeit auf 25 Std. reduzieren, womit mir etwas mehr Zeit für mein Studium zur Verfügung stand.
Meine familiäre Situation war da schon entspannter. Meine studierenden Kinder sind zwar alle aus dem Haus, wir treffen uns als sehr aktive Familie aber häufig und unternehmen viel gemeinsam. In meiner Freizeit bin ich zumeist sportlich in der Natur unterwegs, jedoch erlitt ich während des 2. Studienjahres einen gesundheitlichen Rückschlag mit Reha-Aufenthalt, was meinen Studienabschluss in Frage stellte. Dank des Supports meines Partners und meiner Studiengruppe konnte ich mein Studium doch noch fortsetzen. Im letzten Semester begann die Pandemie und da war dann sowieso alles anders, wodurch sich die Fertigstellung meiner Abschlussarbeit um einiges verzögerte.
… zu Beginn der Pandemie im ersten Lockdown alles Geforderte und Herausfordernde im Unternehmen umzusetzen, mein Team virtuell im Homeoffice zu führen, mich um meine Familie zu kümmern und gleichzeitig die zeitintensive Forschung für meine zweite Bachelorarbeit durchzuführen. Das verlangte mir einiges an Disziplin und Durchhaltevermögen ab.
… war die persönliche Unterstützung des FH-Teams und der Support meiner Peers, die mich alle daran gehindert haben, das Studium aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme hinzuschmeißen. Die familiäre Betreuung der Studiengangsmitarbeiter*innen an einer FH mit Fernlehre möchte ich hier nochmals besonders sehr lobend hervorheben (z.B. das Get-Together zu Beginn des 2. Semesters war jedes Mal ein Highlight)!
... Komplexe Zusammenhänge fachlicher und persönlicher Inhalte kann ich jetzt beurteilen und gezielt darauf eingehen. Dadurch kann ich effiziente Lösungsansätze bei auftretenden Problemen anwenden und unsere Performance optimieren. Bis zum Ende meiner Beschäftigung in 2 ½ Jahren möchte ich unseren HR-Bereich ausbauen, wofür mir meine Spezialisierung im Studium wertvolle Kompetenzen vermittelt hat. Anschließend möchte ich mich auf freiberuflicher Basis der Beratung widmen und mich dabei auf den Bereich „Gender and Diversity“ spezialisieren.
- Persönlich: durch die zumeist freie Zeiteinteilung beim Erarbeiten der Lerninhalte und beim Beantworten der Online-Aufgaben. Als Nachtmensch fällt es mir wesentlich leichter, meine Leistung zu später Stunde zu erbringen. Meinem Lebensrhythmus und meiner Arbeitsweise kommt diese Studienform sehr entgegen.
- Fachlich in Bezug auf die Lerninhalte: Das vermittelte Wissen ist aktuell, praxisnah und direkt implementierbar – viele Erkenntnisse aus Lehrveranstaltungen konnte ich sofort und erfolgreich im Unternehmen umsetzen. Für mich besonders interessant war der zusätzlich angebotene Workshop „Gender and Diversity“, wodurch sich mir neue Beschäftigungsfelder eröffnen können.
- Konfliktlösung und Moderation
- Mitarbeiter*innen-Entwicklung und -Motivation
- Teamführung und hier zunehmend die von virtuellen Teams
- Sensibilität für Diversität
- Bündelung von bereichsübergreifenden Kompetenzen
Ein Fernstudium ist vom Zeitmanagement her sehr anspruchsvoll: Es verlangt Disziplin, hohe Selbstmotivation, einen gut ausgearbeiteten Zeitplan und die Konsequenz (wie mitunter die Flexibilität), diesen auch einzuhalten. Aufgrund der aktuellen Pandemie ist es zusätzlich herausfordernd, im Homeoffice mit den Anforderungen im Beruf, der Familie UND einem Online-Studium zurecht zu kommen. Sich außerdem frühzeitig mit den Zitierregeln und den Richtlinien für das Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten zu befassen, spart später einiges an Zeit beim Verfassen der Abschlussarbeiten.
... Ich bin sehr dankbar für die Chance, dass ich meinen lebenslangen Wunsch nach einer akademischen Ausbildung mit der Aufnahme an der FernFH und meinem Studienabschluss an dieser professionellen und sehr engagierten Fachhochschule erfüllt bekam. Denn ein Studium erst gegen Ende der Berufstätigkeit zu beginnen, ist zwar nicht der übliche Werdegang, entspricht aber meinem Motto „LLL lifelong learning“, denn es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen.