Bild: Ferdinand Porsche FernFH

Alumni.Erzählen. - Lucia Zeuner

Lucia Zeuner, BA MSc

 

Studiengang: Aging Services Management | Bachelor
Abschlussjahr: 2023
Bundesland: Oberösterreich
Berufliche Tätigkeit: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin beim Hospital Barmherzige Brüder Linz & wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Campus Wien

Lucia Zeuner gibt Einblicke in ihre Zeit im Fernstudium an der FERNFH und erzählt, wie sie das gelernte Know-how in ihre berufliche Praxis einbaut.

Mein Pflegeberuf im Fokus

  • Was macht den Pflegeberuf in deinen Augen besonders?
    Als diplomierte Pflegeperson stehen einem sehr viele Möglichkeiten offen. Ich kann im stationären oder ambulanten Bereich arbeiten. Dann vielleicht mal in den OP oder Intensivstation wechseln. Wenn ich Lust habe, suche ich mir einen konkreten Fachbereich in dem ich mich besonders spezialisieren möchte, wie zum Beispiel Wundmanagement oder Diabetes. Es gibt auch die Möglichkeit in die Lehre, Forschung oder im Management zu arbeiten. Dadurch stehen mir sehr viele Möglichkeiten offen mich in der beruflichen Laufzeit unterschiedlichen Themen zu widmen. Besonders hervorzuheben ist auch die Flexibilität der Wochenarbeitsstunden worduch es sehr mit Kindern oder Ausbildungen kompatibel ist.
     
  • Warum hast du dich für den Pflegeberuf entschieden?
    Ich finde die Arbeit in der Pflege für mich sehr bereichernd, weil sie viele sinnstiftenden Tätigkeiten birgt. Auch im Team mit anderen Pflegeberufen und Ärzt*innen zu  arbeiten, wo auch der Spaß zwischendurch nicht fehlt, ist wunderbar. Und wenn sich die Patient*innen auch noch sichtlich über eine freundliche Betreuueng freuen dann ist es echt ein schönes Gefühl.
     
  • Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?
    Jeder Tag in der Notfallambulanz ist anders. Einerseits wegen den unterschiedlichen Menschen, die kommen und andererseits aufgrund der unterschiedlichen Fachbereiche. Ich bin entweder der chirurgischen, internen oder neurologischen Abteilung zugeordnet. In der Früh ist es meist noch recht ruhig, und dadurch genug Zeit um die Behandlungszimmer für den Tag herzurichten. Wenn die Patient*innen selbstständig oder mit der Rettung ankommen, werden sie von einer Pflegeperson in der Triage nach Dringlichkeit eingestuft. Nach der Blutabnahme und Anamnese von den Ärzt*innen beginnen konkrete Tätigkeiten wie Wundversorgung, Infusionsgabe, Medikamentenapplikation, Entlastungsgespräche. Manchesmal muss alles sehr schnell gehen, weil jemand mit einem Insult kommt und innerhalb weniger Minuten im CT weiter abgeklärt werden muss. Wir arbeiten in 12 Stunden Schichten, was ich sehr gut finde, weil der Tag sowieso sehr schnell vergeht und ich bei einer 50% Anstellung pro Woche ca. 2 Tage arbeite.
     
  • Welche Herausforderungen kommen auf das österreichische Gesundheitssystem deiner Meinung nach in den nächsten Jahren zu?
    Es sind sicherlich mehrere Herausforderungen. Aber in großer Faktor ist die Schwierigkeit geeignete Mitarbeiter*innen zu finden und die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass diese auch bleiben wollen. Als junger Mensch stehen einem zurzeit alle Türen offen, weil es in sehr vielen Sparten einen Mangel gibt. Und Pflege scheint nicht unbedingt der attraktivste Job zu sein, vor allem wenn man in den Medien vom Personalmangel liest. Zurzeit habe ich das Glück, dass wir in der Notfallambulanz voll besetzt sind und dadurch das Arbeiten richtig Freude macht. Wenn mal jemand krank ist, ist innerhalb von kürzester Zeit der Dienst von anderen Kolleg*innen freiwillig nachbesetzt. Das ist aber leider nicht überall so.
     
  • Was war während der Pandemie die größte Herausforderung in deinem Job?
    Während der Pandemie war ich gerade schwanger und dadurch freigestellt. Mittlerweile fühlt es sich wieder relativ normal an, im Krankenhaus zu arbeiten, auch die Maskenpflicht ist gefallen. Ich habe das Gefühl, dass das Gesundheitssystem insgesamt etwas flexibler geworden ist, bei welchen Tätigkeiten man tatsächlich vor Ort sein muss und wann auch ein virtueller Kontakt ausreicht.

Meine Studienzeit

  • Warum hast du dich genau für ein Fernstudium bzw. die FERNFH entschieden?
    Die Anzahl der Präsenztermine ist überschaubar, weshalb das Studium mit Berufstätigkeit bzw. Kleinkind gut möglich ist.
     
  • Für welche Themen hast du im Studiengang Aging Services Management besonders gebrannt und warum?
    Spannend war für mich Projektmanagement, BWL oder auch organisationssoziologische Perspektiven der Altersbetreuung weil sie den Gesundheitsbereich aus der Sicht des Managements beleuchten.
     
  • Warum hast du dich genau für den Studiengang Aging Services Management entschieden?
    Das Studium vereint Management, Gesundheit und Technik. Das war genau die Kombination, die ich für mich für einen Bachelor nach der "alten" Krankenpflegeausbildung sinnvoll fand.
     
  • Welche Inhalte und Erkenntnisse hast du aus dem Studium gewonnen?
    Ich finde es gut, auf das Gesundheitssystem mit einem Blick von außen zu schauen.
     
  • Wie hast du die Betreuung und das Fernstudium an der FERNFH erlebt?
    Alle Unterlagen sind im Online Campus verfügbar. Bei Fragen kann man sich jederzeit per Mail an das Sekretariat oder die Studiengangsleitung wenden, die sehr bemüht sind Lösungen für alle Umstände zu finden.
     
  • Wie ging es dir damit, Studium, Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen?
    Förderlich war auf jeden Fall, dass mir ein paar Vorlesungen aufgrund von Ausbildungen davor angerechnet wurden. Die ersten Semester waren mit Neugeborenem und Bildungskarenz sehr gut möglich. Im 5. Semester habe ich wieder 25 Stunden zu arbeiten begonnen, was phasenweise schon dicht war. Aber mit einer guten Zeiteinteilung ist alles möglich.
     
  • Welches Erlebnis/Highlight im Studium bleibt dir bis heut in Erinnerung?
    Die Teilnahme am internationalen Care 4.0 Kongress im Austria Center im Rahmen einer Vorlesung war sehr gut. Da diskutierten Leitungspersonen im Gesundheitssektor über die (digitale) Zukunft der Gesundheitsversorgung.
     
  • Welche Tipps hast du für Studienanfänger*innen und alle, die sich für den Bachelor Aging Services Management interessieren?
    Sich mal das Curriculum durchzuschauen und zu überlegen, ob die Präsenztermine mit der Berufstätigkeit vereinbar sind. Es ist sicher auch sinnvoll sich die Möglichkeiten die sich durch das Studium auftun durchzudenken.
     
  • Was war(en) deine Lieblings-Lehrveranstaltung(en) und warum?
    Die Lehrveranstaltung Freiwilligenarbeit gab mir neue Perspektiven auf den Wert von ehrenamtlichen Engagement.
     
  • Was war dein liebster Studienort/Lieblingsplatz zum Lernen?
    Zugfahrten finde ich sehr praktisch, da ist die Zeit doppelt gut genutzt.